Vegane Studien![]() |
Tierversuche mit doppelter Katze: "Ich bin weder Fisch noch Fleisch ... noch Rübe." |
„Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, lautet ein bekanntes
Sprichwort. Denn: Sollte man wirklich alles glauben, was derzeit über alternative
Ernährungsformen geschrieben wird? Ich habe nachgeforscht.
Seit einiger Zeit fühle ich mich wie ein Sandwichkind. Ich bin weder Fisch noch Fleisch ... noch Rübe. Früher galt meine Ernährungsweise schlicht als Marotte. Eine Phase, die sicher bald vorbeigehen würde. Traf ich einen anderen Vegetarier, was selten vorkam, fühlten wir uns wie verbündete Exoten. Verschwörerisch tuschelten wir dann abseits der anderen über die Entdeckung der Tofuwurst. Vorbei. Diese Welt kennt nur noch Veganer oder Fleischesser. Entweder-oder. Böse oder gut. Und keiner von beiden lässt mich noch mitspielen: Werfen mir Veganer fehlende Konsequenz vor, verdächtigen mich Fleischesser insgeheim, doch militant zu sein. Das Leben ist verdammt komplex geworden.
Ernährung ist in Mode
So komplex, dass „Keine-Tiere-Essen“ auch längst nicht mehr ausschließlich durch Tierliebe begründet werden kann. Sie ahnen, worauf das hinaus-läuft? Genau: Pflanzenfresser leben länger. Das belegen inzwischen so an die vier- bis fünftausend Studien. Dabei lässt sich Langlebigkeit genauso für Dünne, Dicke, Glückliche, Gelassene, Läufer, Golfer, Tierbesitzer, Asiaten oder Marsbewohner prognostizieren. Denn: Wo immer eine Zielgruppe ist – irgendwer murkst schon eine Statistik zusammen.Noch viel aufregender finden wir Statistiken, wenn Sie dann auch noch ordentlich unter die Gürtellinie zielen: „Immer mehr Menschen leben vegan oder vegetarisch. Eine Studie hat jetzt herausgefunden, woran es liegen könnte: Veganer haben einfach besseren Sex“. Uff. Doch genau so las ich es im Nachrichtenmagazin Focus. Wie darf man sich diesen Vorgang also vorstellen? Besagte Leute wussten bereits im Vorfeld dieser Studie – die das „vegane Besser-Sex-Haben“ ja erst belegt – dass sie nach der Ernährungsumstellung besseren Sex haben werden? Was für ein Hirnsalat.
Doch damit nicht genug. Denn besagte vegane Sex-Studie verkündet auch: „Nutrition is the new Fashion“ (Ernährung ist die neue Mode). Und „Fashion“ ist dann im Umkehrschluss was? Sex? Frauen mit Schuhtick haben es immer gesagt.
Hinter jedem Trend steckt ein Konzern
Die Welt der Ernährung ist bekanntlich voller Mythen. Hartnäckig hält sich ja auch das Gerücht, Fleischersatzprodukte seien ausnahmslos ethisch einwandfrei. Auch hierzu gibt es natürlich eine Studie, diesmal aufschlussreich und leicht überprüfbar. Sie besagt, dass hinter zahlreichen „Fleischersatzprodukt-Marken“ in Wahrheit milliardenschwere Fleischkonzerne stecken. Glauben Sie nicht? Googeln Sie doch mal das Veggie-Produkt „Garden Gourmet“ – Sie stoßen früher oder später auf den größten und ethisch umstrittensten Lebensmittelproduzenten der Welt: Nestlé. Oder Sie suchen „Vegetaris“ – und finden: Die Sieber Gesellschaft für Wurst- und Schinkenspezialitäten mbH.Vielleicht lebt der junge Trend-Veganer also länger. Oder er hat mehr Freude an der Fortpflanzung. Gegebenenfalls investiert er aber auch intensiv und ohne es zu wissen genau in das, was er verhindern möchte: Tierschlachtung im großen Stil.
Das Leben ist eben verdammt komplex geworden.
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